Social Media Plattformen setzen den amtierenden Präsidenten der USA ab
"Nach einer gründlichen Prüfung jüngster Tweets vom Konto @realDonaldTrump" sei dieser Account "permanent gesperrt" worden, teilte Twitter am 9.1.2021 mit. Mittlerweile blockierte Twitter auch das Konto @teamtrump und den offiziellen Präsidenten-Account @POTUS.
Ähnlich handelten zahlreiche andere Social Media Plattformen wie Facebook, Snapchat oder Instagram. Auch Plattformen wie Reddit, Discord, Twitch oder Shopify reagierten mit Sperren für Trump-Konten.
Der Plattformbetreiber Amazon will die Server der Social Media Plattform Parler sperren, zu der Trump-Fans nun wechseln. Google, Apple und Amazon sperrten die Parler App.
"Endlich!" - riefen viele.
Genug Haß und Häme.
Irgendwie haben sie Recht.
"Bedenklich!" - sagte die deutsche Bundeskanzlerin und andere Demokraten auf der ganzen Welt.
Und sie haben ganz sicher Recht!
Dass demokratisch nicht legitimierte Privatunternehmen nach eigenen Maßstäben entscheiden dürfen, ob und in welcher Form der frei gewählte Präsident der Vereinigten Staaten sich mit seinen Botschaften direkt an seine Follower wenden darf, stößt auf Widerspruch selbst bei passionierten Trump-Gegnern. Es ist ein Einschnitt in die Geschichte der digitalen Kommunikation mit bislang erst zu ahnenden Konsequenzen.
"Ich wundere mich über die Bedenken." - so meldet sich der Chef des IT-Branchenverbandes Bitcom zu Wort.
Und auch er hat Recht!
Mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) und dem noch auf Eis liegenden Gesetz zur "Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität" haben die Exekutive und der Bundestag die Betreiber großer Plattformen wie Twitter, Facebook und Youtube laut Rohleder verpflichtet, "aktiv, eigenständig und ohne weitere Aufforderung durch Gerichte oder Behörden einzugreifen, wenn sie strafbare Inhalte auf ihren Plattformen entdecken".
Genau so sehe ich die von der EU im Urhebergesetz beschlossenen Upload-Filter als demokratiefeindliche Machtverlagerung in Privatunternehmen.
Die Bundesrepublik Deutschland sollte die aktuellen Ereignisse wirklich als "bedenklich" sehen und einmal über ihr eigenes Handeln nachdenken.
Gleichzeitig zeigt sich hier die Macht der IT-Giganten gegenüber Nationen auf der ganzen Welt.
Ohne digitale Souveränität kann Europa dem nichts entgegen setzen.
Quellen:
• https://www.heise.de/news/Deplatforming-Erstaunen-ueber-Merkels-Kritik-am-Social-Media-Bann-Trumps-5023671.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-hardware.2021-01-15.link.link
• https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/sperrung-von-donald-trumps-social-media-17144728.html
• https://www.tagesspiegel.de/politik/twitter-und-facebook-sperren-trump-ein-anschlag-auf-die-meinungsfreiheit/26790322.html
Lockdown Unterstützung für Schulen
Bekanntlich klemmt es bei vielen Schulplattformen und auch bei den Lehrern, die diese bedienen sollen.
Nun erweitern die öffentlich rechtlichen Fernsehsender ihr Bildungsangebot.
Der Bildungskanal ARD-alpha sendet unter dem Titel "Schule daheim" ab dem 11.01.2021 werktags zwischen 9 und 12 Uhr Lernformate für alle Schularten und Fächergruppen.
Zudem werde es ab 11.01. auf allen Plattformen des Kinderkanals von ARD und ZDF (KiKA) für insgesamt drei Wochen "Sonderprogrammierungen" geben.
Das ZDF hat bereits sein Angebot unter dem Titel "Terra X plus Schule" in der ZDF-Mediathek und auf dem entsprechenden Youtube-Kanal "beträchtlich verstärkt".
Hier kommen jede Woche neue Erklärvideos aus den Fächern Erdkunde, Biologie, Chemie und Physik hinzu. Ergänzt werde das Angebot in der Mediathek durch je nach Schulfächern sortierte Dokumentationen, Videos und Beiträge zur rechtefreien Nutzung.
Die Mediathek des Bayerischen Rundfunks hat mit "Schule daheim" bereits heute ein breites Online-Angebot.
Auch WDR / SWR sind mit "Planet Schule" bereits gut aufgestellt.
Übersicht aktuelles Bildungsfernseh-Programm
Quelle u.a.: Heise News, ARD
Videokonferenz für alle
Jetzt kommt "völlig überraschend" der zweite Lockdown.
Wie kommuniziere ich nun (unvorbereitet) mit meinem Chef oder mit der Oma?
Viele haben keine Videokonferenz-Hardware.
Oder doch?
Dafür geht jedes Smartphone.
Führen Sie die Videokonferenz einfach mit diesem (meist) vorhandenen Gerät.
Wer es pardout am PC machen will: man kann das Handy auch als Videokamera (und ggf. Mikrofon/Lautsprecher) per WLAN oder USB-Kabel an den PC ankoppeln.
-> Handy als Webcam
Nun brauche ich noch eine geeignete Videokonferenz-Software.
• MS Teams?
Zu schwerfällig, überladen, nicht DSGVO-konform und demnächst wieder kostenpflichtig.
• Jits Meet?
Mein Favorit. Freie Software, ermöglicht Videochats mit einem oder mehreren Teilnehmern.
Einfache Verbindung ohne Anmeldung über aktuelle Browser.
Bei Bedarf auch als App für Windows, macOS oder Linux.
Bandbreite: ca. 2 Mbit/s Upload und Download je Teilnehmer.
Kann auf eigenem Server betrieben werden bzw. viele vertrauenswürdige Instanzen in Deutschland vorhanden.
Freigabe eines Bildschirms, einer Anwendung oder eines Browser-Tab sind möglich.
Auch reine Audiokonferenzen und Chat sind möglich.
Deutsche Anleitung und Serverliste: https://scheible.it/liste-mit-oeffentlichen-jitsi-meet-instanzen/
• Teamviewer Meeting
Im Teamviewer Client integriert oder als separates Programm.
Ende-zu-Ende-verschlüsselte Videokonferenzen für alle Nutzer kostenlos, sowohl am Desktop als auch mobil.
• Kostenlose Version: max. 5 Konferenzteilnehmer
• Abonenten: max. 10 Teilnehmer
• Kostenpfl. erweiterbar auf auf 50 / 100 / 300 Teilnehmer
• Einfachste Lösung: nehmen Sie Ihren Messenger!
Signal, Telegramm, Threema, WhatsApp, Facebook ..., die meisten Messenger können auch Telefonie und Videotelefonie.
Zumindest zwischen 2 Personen, bei Konferenzen stoßen sie an ihre Grenzen.
Klicken Sie einfach auf das Kamera-Symbol im jeweiligen Chat und starten Sie die Videokonferenz.
Tip: starten Sie die Desktop-App am PC, haben Sie das Bild auf beiden Geräten, also familientauglich am "Großbildschirm".
Starten Sie das Gespräch am Handy, sind Kamera und Mikrofon vom Handy aktiv.
Bei Verbindungsaufbau vom PC muß dort die Video-Hardware aktiv sein.

Mehr dazu, Einrichtung und Test hier.
Windows 10 Build 1507 - 1903: Supportende ist erreicht
Die kurzen Supportzyklen jeder Windows 10 -Build bewirken, dass die Builds 1507- 1903 bereits das Supportende erreicht haben.
11/2020: Microsoft hat offenbar begonnen, Systeme mit Windows 10 Version 1903 Home und Pro zwangsweise zu aktualisieren.
Dabei sind die Meldungen wiedersprüchlich. Teilweise wird auf Windows 10 Version 1909, teilweise wohl auch auf Version Version 2004 aktualisiert.
Privacy Shield gekippt
Das zwischen den USA und der EU geschlossene Datenschutzabkommen “Privacy Shield” wurde am 16.07.2020 vom europäischen Gerichtshof (EuGH) für ungültig erklärt.
Bürgerrechtler jubeln, die Digitalwirtschaft ist geschockt.
Diese Entscheidung betrifft alle Personendatenübermittlungen und Cloud-Dienste, die in den USA gehostet werden.
Seit 2015 ist das damalige "Safe Harbor" Datenschutzabkommen, unter dem Personendaten in die USA übertragen werden durften, nicht mehr zulässig. Die EU und die USA hatten sich 2016 als Ersatz auf ein neues Datenschutzabkommen “EU-US-Privacy Shield” geeinigt.
Diese neue Regelung hatte allerdings ziemliche ‘Schlagseite’, denn der Schutz vor Zugriffen der US-Behörden auf Daten von EU-Bürgern war mit dem neuen Abkommen in keiner Weise gegeben.
Die EU hat sich wohl schon seit Wochen auf das Scheitern von Privacy Shield eingestellt.
Schrems kommentiert, dass "Privacy Shield" einfach das alte Ding mit neuem Titel ist. Und die EU-Justizkommissarin habe wohl wieder vor, einen weiteren ähnlichen Deal zu machen.
Firmen werden sich nun wohl auf "Standardvertragsklauseln" berufen oder auf die Einwilligung nach DSGVO Art. 49, Abs a).
Schrems kommentiert zur Nutzung von Standardvertragsklauseln: "Der EuGH sagt, man kann so etwas unterschreiben. Aber wenn es dann Überwachungsgesetze in den USA gibt, die genau das Gegenteil verlangen, dann darf ich diesen unterschriebenen Zettel nicht verwenden."
Der EuGH sagt ganz ausdrücklich, dass in diesen Fällen sogar die Behörden einschreiten und den Datenfluss stoppen müssen, obwohl diese Standardvertragsklauseln unterschrieben worden sind.
Im Moment besteht große Rechtsunsicherheit bei der Datenübertragung von personenbezogenen Daten in die USA.